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Abbildung einer Grafik

Die Nachhaltigkeit eines Glasfasernetzes – Glasfaser ist die digitale Infrastruktur mit dem geringsten Stromverbrauch

Quelle: Breko und Technische Hochschule Mittelhessen

Nur auf Basis einer energiesparenden digitalen Infrastruktur trägt die Digitalisierung zur Erreichung der Klimaziele bei. Durch ihren im Vergleich mit anderen Infrastrukturen geringen Stromverbrauch bieten echte Glasfasernetze die Möglichkeit einer energieeffizienten Datenübertragung. Dies bestätigt ein aktuelles Gutachten der technischen Hochschule Mittelhessen.

Das Potenzial, mithilfe digitaler Anwendungen den Einsatz von Ressourcen zu optimieren, ist enorm. Doch auch die Nutzung digitaler Dienste, vom privaten Videostreaming bis zum Cloud Computing und dem Einsatz künstlicher Intelligenz verbraucht Energie. Eine energiesparende digitale Infrastruktur ist deshalb von besonderer Bedeutung für die Erreichung der Klimaziele. Prof. Dr.-Ing. Kristof Obermann von der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) hat im Auftrag des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO) die Nachhaltigkeit der verschiedenen Internet-Zugangstechnologien untersucht.

Das Ergebnis: Echte Glasfasernetze bis in die Wohnungen (FTTH) haben von allen digitalen Infrastrukturen den geringsten Stromverbrauch. Studienleiter Prof. Dr.-Ing. Kristof Obermann sagt zu den Ergebnissen: „Obwohl in Bezug auf FTTC und DOCSIS einige optimistische und für FTTH sehr konservative Annahmen getroffen wurden, sind die hier betrachteten FTTH- Technologien in jedem Szenario – deutschlandweit, städtische, halbstädtische und ländliche Gebiete – die nachhaltigsten aller verglichenen Internet-Zugangstechnologien. Sie sind sowohl deutlich günstiger beim Stromverbrauch als auch in Bezug auf das Gesamtgewicht der Systemtechnik beim Teilnehmer.“

Das Gutachten der Technischen Hochschule gibt Aufschluss über den Stromverbrauch der unterschiedlichen Internet-Zugangstechnologien: Reine Glasfasernetze bis in die Wohnung (FTTH - Fiber to the Home) benötigen demnach im laufenden Betrieb bis zu 2,6 Mal weniger Strom als Glasfasernetze bis ins Gebäude (FTTB - Fiber to the Building), bis zu 3 Mal weniger Strom als kupferbasierte Vectoring/Super-Vectoring-Netze (FTTC - Fiber to the Curb) und bis zu 6 Mal weniger Strom als TV-Kabelnetze (in der Variante DOCSIS 3.1).

Vergleicht man den Stromverbrauch aller gigabitfähigen Technologien bei einem Gigabitanschluss (1 Gbit/s), wird der Vorteil von Glasfaseranschlüssen noch deutlicher. Hier verbrauchen FTTH-Netze bis zu 3,6 Mal weniger Strom als FTTB-Netze und bis zu 8 Mal weniger Strom als TV-Kabelnetze.

Glasfaser bei deutschlandweiter Versorgung klar vorne

Hochgerechnet auf die flächendeckende Versorgung Deutschlands hätten reine Glasfasernetze (FTTH) einen Stromverbrauch von 154 Megawatt. Zum Vergleich: Kupferbasierte Netze (FTTC) benötigen im gleichen Szenario 350 Megawatt und TV- Kabelnetze 650 Megawatt. Gegenüber TV-Kabelnetzen ließen sich mit Glasfaser demnach 496 Megawatt einsparen. Das entspricht mehr als 50 Prozent der Leistung des Braunkohlekraftwerks Schkopau in Sachsen-Anhalt. Durch Optimierungen der Hardware- Komponenten, beispielsweise der Router, lässt sich der Stromverbrauch weiter senken.

Open Access schont Ressourcen

In Sachen Nachhaltigkeit punkten Glasfasernetze gegenüber anderen Internet- Zugangstechnologien mit weiteren Vorteilen. Sie ermöglichen nahezu unbegrenzte Gigabit- Geschwindigkeiten und sind als einzige Technologie in der Lage, im Download und im Upload gleich hohe Bandbreiten zur Verfügung zu stellen. Ein Gebäude, das heute einen Glasfaseranschluss erhält, ist damit für die nächsten Jahrzehnte bestens ausgestattet. Ein weiterer Ausbau ist nicht erforderlich. Dies schont Ressourcen und ist ebenfalls ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Glasfasernetze bieten außerdem einen hohen Schutz vor Ausfällen. Sie sind deutlich weniger störanfällig als Kupferkabel und können auch neben Strom- und Hochspannungsleitungen verlegt werden, ohne dass es zu elektromagnetischen Störungen kommt.

Um für mehr Nachhaltigkeit beim Ausbau zu sorgen, sollte vor allem der Überbau von Glasfasernetzen vermieden werden. Anstatt parallele Netze aufzubauen, sollten Glasfasernetze mittels eines offenen Netzzugangs (Open Access) bestmöglich ausgelastet werden. Dies spart Kosten und Ressourcen und leistet einen Beitrag zu fairen Wettbewerbsbedingungen.