Der ZBmSH und die GVG erteilen eine Baufreigabe für den sechsten und letzten Bauabschnitt zur Errichtung des Glasfasernetzes bis in jedes Haus.
Das Breitbandnetz-Ausbauprojekt des Zweckverbands für die Breitbandversorgung im mittleren Schleswig-Holstein (ZBmSH) gehört zu den ersten und wichtigsten im Bundesland. „Der Weg zur Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger war und ist nicht einfach. Wir mussten viele Hürden nehmen, aber unsere Problemlösungen haben dazu beigetragen, dass andere Projekte einen einfacheren Weg haben,“ resümiert Hans Hinrich Neve, Verbandsvorsteher des ZBmSH.
So stellte die Vermarktung des sechsten und auch letzten Bauabschnitts, bestehend aus den Gemeinden Bovenau, Fockbek, Haßmoor, Ostenfeld und Rade, für alle noch einmal eine große Herausforderung dar. Im Bauabschnitt ist die Versorgungslage mit Breitband in einigen Bereichen gut. Von den Bürgern wird oft noch nicht erkannt, dass nur ein Glasfaseranschluss bis ins Haus die einzige zukunftsfähige Lösung ist. Insgesamt wurde im 6. Bauabschnitt eine Quote von knapp 50% erreicht.
Da die erforderliche Quote von 60% nicht erreicht wurde, haben ZBmSH und GVG auf Basis der dann vorliegenden Feinplanung intensiv Ausbauszenarien auf wirtschaftliche Umsetzung geprüft. Im März haben sowohl der ZBmSH wie auch die GVG eine Baufreigabe für den 6. Bauabschnitt beschlossen.
Michael Gotowy, Geschäftsführer der GVG Glasfaser GmbH, hierzu: “Auch wenn der Ausbau des 6. Bauabschnitts für uns vorerst nicht wirtschaftlich ist, wollen wir das Netz im Mittelholstein jetzt fertigbauen. Die Stimmung ist in allen Gemeinden so positiv, wir sind sehr zuversichtlich, dass wir noch viele Verträge erhalten werden.“
Alle Beteiligten gehen davon aus, dass noch in diesem Jahr – voraussichtlich Ende des Jahres – mit dem Bau im 6. Bauabschnitt begonnen werden kann.
Auch Außenanlieger sollen angeschlossen werden
Die Verbandsversammlung hatte im Dezember des vergangenen Jahres in einem Beschluss noch einmal bekräftigt, dass ein 100%iger Ausbau erfolgt. Jeder, der einen Vertrag innerhalb der Vermarktungsphase mit der GVG Glasfaser GmbH (nordischnet) geschlossen hat, wird bis zum Abschluss der Baumaßnahmen an das Glasfasernetz angeschlossen.
Damit stellt das Ausbauprojekt des ZBmSH in Schleswig-Holstein eine Ausnahme dar. Der größte Teil der kommunalen Breitbandprojekte sieht einen flächendeckenden Ausbau von 95-98% vor.
Die Wetterlage und ihre Auswirkungen
2017 war für alle, die ein Glasfasernetz bauen, bereits eine Herausforderung. Der anhaltende Regen und die Regenmengen ließen viele Tiefbaugruben zu kleinen Seen erwachsen. Die Wassermengen konnten nicht mehr ablaufen.
Ab Februar folgten dann lange Frostphasen. Der noch immer sehr feuchte Boden taute über Wochen nicht auf. Nahezu 8 Wochen lang ruhten die meisten aller Bautätigkeiten. Nicht alle Verzögerungen konnten aufgefangen werden, so dass in allen Bauabschnitten die Endtermine ein wenig nach hinten rücken werden.
Wie ist der aktuelle Stand in den anderen Bauabschnitten?
Der 1. und 2. Bauabschnitt sind fertiggestellt.
Im 3. Bauabschnitt sind die Tiefbauarbeiten nahezu fertiggestellt. Bis Ende Juni soll der gesamte Bau abgeschlossen sein.
Für den 4. und 5. Bauabschnitt wurden die Feinplanungen und Baukosten Ende Oktober verabschiedet und freigegeben. In beiden Bauabschnitten laufen noch Bauvorbereitungen und Genehmigungsverfahren. Im 4. Bauabschnitt ist seit April der Bau für die Bürger bereits sichtbar, denn die Bagger rollen schon. Im 5. Bauabschnitt wird ab Ende Mai der Bau in den Gemeinden sichtbar sein.